Sie freue sich über das Vertrauen ihrer Wähler und ihr „tolles Ergebnis“, schreibt Mechthilde Wittmann am Sonntagabend. Sie hat traditionsgemäß das Direktmandat für die CSU geholt und auch ihren Stimmanteil im Vergleich zu 2021 deutlich verbessert. „Ich habe das in dieser Form so nicht erwartet“, sagt sie im Gespräch mit Kolumna.
Im Wahlkreis Oberallgäu, zu dem auch Lindau gehört, hat Wittmann 36,8 Prozent der Erststimmen bekommen (2021: 29,1 Prozent). Damit ist ihr Ergebnis besser als das der Union im Bund, allerdings etwas schwächer als das der CSU in Bayern.
Im Landkreis Lindau hat Wittmann im Schnitt 39,1 Prozent der Stimmen geholt, in Kempten, wo sie wohnt, kam sie allerdings nur auf gut 30 Prozent. Herausragend viele Erststimmen (48,7 Prozent) hat sie wieder in Nonnenhorn bekommen, wo die CSU mit 45 Prozent der Zweitstimmen insgesamt sehr stark ist.
Indra Baier-Müller von den Freien Wählern fällt weit hinter ihr zurück, sie kam im Wahlkreis nur auf 8,6 Prozent.
Das war kein Selbstläufer
Ein Selbstläufer war der Einzug ins Parlament für Mechthilde Wittmann nicht. Im Bayernvergleich rangiert sie im unteren Viertel: Nur zehn der insgesamt 47 CSU-Direktkandidatinnen und -kanditaten haben schlechter abgeschnitten als sie.
Die Erststimmenkönigin in Bayern, Dorothee Bär, hat in ihrem Wahlkreis Bad Kissingen zum Beispiel 50,5 Prozent der Stimmen gesammelt. „Ich hatte im Wahlkreis sehr starke Konkurrenz“, sagt Wittmann im Gespräch mit Kolumna.
Für den direkten Einzug ins Parlament hat ihr Ergebnis gereicht. Das war nicht bei allen Direktkandidaten der CSU so. Zwar haben die Christsozialen alle bayerischen Wahlkreise gewonnen, allerdings erhalten drei von ihnen trotzdem keinen Sitz im Bundestag.
Das liegt am neuen Wahlrecht und daran, dass nur so viele Direktkandidaten einen Platz im Parlament bekommen, wie der Partei an Zweitstimmen zustehen. Die CSU in Bayern nur etwas mehr als 37 Prozent der Zweitstimmen bekommen.