Die 98-Jährige hat den Zweiten Weltkrieg und dessen Ende in Lindau miterlebt. Sie weiß, wie wertvoll Frieden ist. Und sie warnt vor der AfD.
Als der Krieg ausbrach, war Anneliese Spangehl zwölf Jahre alt. Die älteren Nachbarjungen haben sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, erzählt sie. “Keiner ist zurückgekommen.”
Ihre Jugendliebe starb im Krieg. Sie trauerte um zwei Cousins und zwei Onkel. Eine Mitschülerin wurde von einer abgeworfenen Bombe getötet, als sie auf dem Weg in die Lehrbildungsanstalt in Feldkrich war. “Ich hatte Glück, dass ich nicht dabei war”, erzählt Anneliese Spangehl. “Eigentlich wollte ich mit.”
Der Krieg endete in Lindau nicht am 8. Mai, sondern schon am 30 April. An den Tag, an dem französische Truppen kampflos die Stadt besetzten, kann sich die 98-Jährige gut erinnern.
Plötzlich waren in ihrem Elternhaus lauter französische Soldaten, die sich dort einquartierten. “Aber sie waren zu uns alle freundlich”, sagt Anneliese Spangehl.
Dass sie seitdem so lange in Frieden leben durfte, sei für sie ein “großes Glück”.
Doch in letzter Zeit mache sie sich Sorgen. Aussagen mancher Parteimitglieder der AfD machten ihr Angst. “Wir Alten müssten es viel deutlicher immer wieder sagen: Hände weg von der AfD.”
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Meine Klasslehrerin Grundschule Altstadt am Barfüsserplatz 1974/1975.
Nachdem ich gestern die Fernsehsendung über die Nürnberger Prozesse gesehen habe
und wieder darüber erstaunt war, wie viele Leute von den damaligen Zuständen
nichts mitbekommen haben und nicht reagierten, kann heute KEINER sagen, dass er
nicht sieht, was sie AFD vorhat und was das für Folgen hat!!!
Ich bin auch ein Kriegskind, habe meinen Vater verloren und meine Mutter war mit
33 Jahren Wittwe mit 3 kleinen Kindern.
Wann ist in Lindau eine Demo für ein AFD-Verbot ?
Elke Scheiner